Jana Eichenberger

Managerin Marketing & Kommunikation

«Cool, dass in der KVA eine Steuerung läuft, die ich gebaut habe.»

Simon ist unsere Nummer eins: Im Sommer 2023 startete er als erster Lernender die Ausbildung zum Automatiker bei Limeco. Gerade hat er sein erstes Projekt abgeschlossen – eine automatisierte Vibrationssteuerung für die Rauchgasreinigung der Kehrichtverwertungsanlage (KVA).

Lernender bei Limeco

Simon, du bist der erste Lernende bei Limeco. Wie war dein Start?

Zuerst war alles neu für mich, von daher konnte ich nicht viel selbständig machen, sondern musste erst mal die Anlage kennenlernen. Das änderte sich aber schnell und ich übernahm erste Arbeiten. Das Team hat mich gut aufgenommen und ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl. Ich werde von allen unterstützt, bei Fragen kann ich mich jederzeit an meine Ausbilder wenden.

Kannst du uns von einem spannenden Erlebnis erzählen?

Das war die Revision der KVA im Sommer. Viele Mitarbeitende und Partnerfirmen waren involviert. Ich war beeindruckt von der ganzen Logistik und durfte sogar in den Ofen, das Herz der KVA. Bei dieser Revision wurde mir klar: Es ist nicht nur ein Feuer, das brennt. Da steckt so viel mehr dahinter.

Du hast das erste Lernendenprojekt bei Limeco umgesetzt. Erzähl uns mehr darüber.

Ich bekam den Auftrag, eine automatisierte Vibrationssteuerung für die Rauchgasreinigung in der KVA zu bauen – mein erstes eigenes Projekt und eine echte Herausforderung für mich.

Was macht die Steuerung?

Bei der Rauchgasreinigung wird Staub herausgefiltert. Kleine Ascheteilchen bleiben an Platten haften. Im 20-Minuten-Takt klopft ein Hammer die Platten ab, der Staub fällt in Auffangtrichter und gelangt von dort über ein Förderband in ein Silo. Die Trichter verstopften immer wieder und mussten manuell gereinigt werden. Das war aufwendig und eine schmutzige Angelegenheit. Darum wurden Vibratoren an den Trichtern installiert. Die Steuerung lässt sie regelmässig vibrieren und verhindert das Verstopfen der Trichter. Seit November 2023 ist sie in Betrieb. Cool, dass in der KVA von Limeco eine Steuerung läuft, die ich gebaut habe.

Wie bist du auf die Idee gekommen, Automatiker zu werden?

Nach einem Jahr am Gymnasium war mir klar, dass ich lieber eine Lehre machen möchte. Zuerst schnupperte ich als Hochbauzeichner. Da sitzt man den ganzen Tag am PC, das ist nichts für mich. Der Bruder eines Kollegen machte eine Lehre als Automatiker und ich fand den Beruf echt spannend. Ich wollte auch etwas mit Händen und Kopf machen. Die Automatikerlehre ist genau mein Ding: montieren, verdrahten, programmieren, prüfen, warten, reparieren.

Die zweijährige Grundausbildung hast du bei Industrielle Berufslehren Schweiz, kurz libs absolviert. Wie sah das aus?

libs ist ein reiner Ausbildungsbetrieb und ich arbeitete dort in einer Lernwerkstatt. Hier lernte ich alles, was ein angehender Automatiker wissen muss, hatte genug Zeit für Aufträge und wurde sehr gut auf den Arbeitsalltag vorbereitet. Es ist ein grossartiges Konzept und ich kann libs nur empfehlen.

Wie bist du zu Limeco gekommen?

Limeco arbeitet seit 2021 mit libs zusammen. Meine Mutter kennt Limeco gut, denn sie arbeitet bei TBF, einem Ingenieurunternehmen, mit dem Limeco seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Sie meinte, es wäre eine coole Firma. Nach einer Schnupperlehre war für mich klar: Hier möchte ich arbeiten. Ich kann mich mit dem Umweltdenken und der Vision von der Energiezukunft im Limmattal sehr identifizieren.

Wie verläuft ein typischer Arbeitstag bei dir?

Den gibt es nicht. An einem Tag stehen Wartungen an oder es ist etwas defekt und muss repariert werden. Wenn weniger läuft, erledige ich Büroarbeiten am PC oder arbeite in der Werkstatt. Wir haben alte und neue Anlagen: Die Bandbreite der Aufgaben ist deshalb gross. Das macht es spannend.

Gibt es Aufgaben, die du besonders interessant findest?

Am liebsten bin ich auf der Anlage oder am Verdrahten. Damit die Steuerung am Ende genauso funktioniert, wie wir das geplant haben. Neben Wartungs- und Reparaturarbeiten an der KVA habe ich ein neues Projekt, nämlich die Steuerung der Schmutzwasserpumpen erneuern. Das Elektroschema ist fertig, jetzt geht es ans Programmieren. Ich arbeite auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Abwasserreinigungsanlage (ARA). Aktuell verdrahte ich eine Steuerung für die automatisierte Schlammprobenentnahme.

Hast du schon berufliche Zukunftspläne?

Ich kann mir sehr gut vorstellen, nach dem Militärdienst bei Limeco zu arbeiten und weitere Berufserfahrung zu sammeln. Später möchte ich dann studieren. Aber jetzt steht für mich ein erfolgreicher Lehrabschluss mit der Berufsmaturität (BMS) im Vordergrund.