Gabriela Kofel

Gabriela Kofel

Leiterin Kommunikation

Dietikon, 18. April 2023

Geschäftsbericht 2022

Trotz Herausforderungen leistungsstarkes Geschäftsjahr und Fortschritte in der Masterplanung 2050

Limeco schliesst ein weiteres anspruchsvolles Jahr erfolgreich ab. Fachkräftemangel, Achterbahnfahrt der Energiepreise, hohe Rohstoffpreise und Lieferengpässe – all dies haben die Mitarbeitenden von Limeco mit überdurchschnittlichem Einsatz gemeistert und damit die Versorgungs- und Entsorgungssicherheit jederzeit gewährleistet. Neben dem Tagesgeschäft wurde die Masterplanung 2050 energisch vorangetrieben, damit Limeco ihren Grundauftrag – Abwasserreinigung und Kehrichtverwertung – auch über das Jahr 2034 hinaus erfüllen kann.

«Ruhe bewahren und im entscheidenden Moment rasch und flexibel reagieren – diese Qualitäten haben die Mitarbeitenden bewiesen und damit die Versorgungs- und Entsorgungssicherheit stets gewährleistet», freut sich Verwaltungsratspräsident Stefano Kunz. Auch das Geschäftsjahr schloss sehr positiv ab und Limeco konnte – nicht zuletzt wegen der hohen Energiepreise – eine überdurchschnittliche Einlage in das Eigenkapital vornehmen. «Das Regiowerk Limeco hat im vergangenen Jahr wichtige Schritte vorwärts machen können. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten», so Kunz weiter.

Masterplanung 2050 ganz im Zeichen des Dialogs

Die Erweiterung der Abwasserreinigungsanlage (ARA) und der Ersatzneubau der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) sind ein Generationenprojekt mit einem Realisierungszeitraum von rund 30 Jahren. Das Vorhaben ist komplex, weshalb der direkte und transparente Dialog mit allen Interessengruppen das Jahr geprägt hat. Ein Meilenstein war die Ausstellung der Testplanung «Limmattaler Energiezentrum», an der die Besucherinnen und Besucher ihre Meinungen, Haltungen und Fragen einbringen und diskutieren konnten. Geschäftsführer Patrik Feusi: «Wir haben wichtige Meilensteine gesetzt, um das Generationenprojekt zu verwirklichen und damit einen substanziellen Beitrag zur Versorgungssicherheit im Limmattal sowie zur Energie- und Klimawende zu leisten.»

Die wichtigsten Fakten zum Geschäftsjahr 2022:

Finanzen

Die Jahresrechnung 2022 zeigt ein positives Bild des Gesamtunternehmens. Wegen der hohen Energiepreise verzeichnete der Bereich Thermische Verwertung eine überdurchschnittliche Einlage ins Eigenkapital, wohingegen
der Bereich Erneuerbare Energien mit einem Verlust abschliesst.

Abwasserwirtschaft

Aufgrund des trockenen Jahres gelangte weniger Regenwasser aus den Siedlungen über die Mischwasserkanalisation in die ARA, was sich positiv auf die Reinigungsleistung auswirkte. Insgesamt reinigte die ARA 11,7 Millionen Kubikmeter Mischwasser. Das sind 2,3 Milliarden Liter Abwasser weniger als im Vorjahr.

Thermische Verwertung

Die KVA verwertete über 93’000 Tonnen Abfall und dies trotz sehr anspruchsvollen äusseren Faktoren. Aus der Abwärme produzierte Limeco CO2-neutrale Wärme (102’125 MWh) und Strom (54’615 MWh). Mit der Kennzahl «Energetische Netto-Effizienz (ENE)» kann genau beurteilt werden, wie effizient die Energienutzung einer Anlage ist. Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) gibt ab dem Jahr 2023 einen Zielwert von über 0,65 vor. Dieser Wert wurde bereits im Jahr 2021 übertroffen (0,71) und konnte im Berichtsjahr gehalten werden. Damit wurde die Grundlage für die Zertifizierung der KVA mit dem Label «naturemade resources star» geschaffen. Limeco hat diese Zertifizierung erfolgreich bestanden und wird mit dem weiteren Ausbau von Regiowärme ihren ökologischen Fussabdruck kontinuierlich verkleinern.

Regiowärme

Das Regiowärmenetz wurde mit gut sieben zusätzlichen Trassee-Kilometern Versorgungsleitungen auf insgesamt 48 Trassee-Kilometer weiter ausgebaut. 52 Heizungsanlagen wurden neu angeschlossen. Die 323 Bezüger von Regiowärme haben 94’211 MWh Energie bezogen. Rechnet man den Absatz an heisser und kalter[1] Regiowärme zusammen, wurden 2022 im Vergleich zu Heizöl[2] 33’758 Tonnen CO2 eingespart.

Power-to-Gas

Ein Highlight war die Inbetriebnahme der ersten industriellen Power-to-Gas-Anlage in der Schweiz. Im Beisein zahlreicher Gäste, darunter der Zürcher Regierungsrat Martin Neukom und Benoît Revaz, Direktor des Bundesamtes für Energie, wurde die Anlage Ende April eingeweiht.
www.powertogas.ch.

[1] Kalte Regiowärme: EKZ betreibt mit der Abwärme aus der ARA ein Fernwärmenetz im Limmatfeld

[2] Umrechnungskoeffizient von Heizöl zu CO2 = x Liter Heizöl * 0.00264 Tonnen / Liter Heizöl