Abwasserreinigung
Nach dem Vorbild der Natur
Die ARA von Limeco reinigt das Limmattaler Abwasser in vier Stufen: mechanisch, chemisch, biologisch und mit Filtration. Danach hat es wieder Flusswasserqualität und wird in die Limmat entlassen, zurück in den natürlichen Kreislauf.
Zukünftige Reinigungsstufe
Elimination von Mikroverunreinigungen
Während sich die meisten festen und gelösten organischen Stoffe aus dem Abwasser entfernen lassen, rauschen Mikroverunreinigungen ungefiltert durch die Abwasserreinigungsanlagen. So landen hormonaktive Substanzen, pharmazeutische Wirkstoffe von Medikamenten, Röntgenkontrastmittel oder Reste von Pestiziden in Seen, Flüssen und Bächen. Missbildungen und Unfruchtbarkeit bei Fischen, Kleinkrebsen und Insektenlarven sind mögliche Folgen, obwohl die Konzentration teils nur milliardstel Gramm pro Liter beträgt – das entspricht einer Tasse Kaffee im Greifensee.
30'000 solcher Spurenstoffe gibt es in der Schweiz. Sie sind Bestandteil von Parfums, Sonnencremes oder Schmerztabletten. Insbesondere in Gewässern, die für die Trinkwassergewinnung von Bedeutung sind, kann die Summe der Mikroverunreinigungen problematisch sein. In die Limmat beispielsweise leiten fünf ARA gereinigtes Abwasser ein – über 100 Mio. m3 pro Jahr. Das Bundesamt für Umwelt testet zwei Verfahren, die zum Standard werden könnten: Ozonung des Abwassers und Filtration mit Aktivkohle.
Ozon entfernt Mikroverunreinigungen und tötet Krankheitserreger ab, wird es nach der biologischen Reinigung dem Abwasser beigemischt. So effektiv die Wirkung, so energieintensiv ist das Verfahren: Schon heute zählen Abwasserreinigungsanlagen zu den grössten Stromverbrauchern in einer Gemeinde, und mit der Ozonung steigt der Verbrauch um bis zu 30%. Dem Abwasserstrom beigemischt, bindet die Aktivkohle jene Stoffe, die nur in Spuren vorhanden sind. Mit einem Filter lassen sich die schädlichen Mikropartikel zusammen mit der Kohle aus dem Wasser entfernen.
Biogas aus Schlamm
Energie für 450 Haushalte
Bei der Abwasserreinigung fällt organischer Schlamm an. In riesigen Türmen fault er drei Wochen lang aus, wobei sich Klärgas bildet, ein energiereiches Biogas. Daraus produziert Limeco in zwei Blockheizkraftwerken Strom, der in seiner Ökobilanz dem Solar- und Windstrom ebenbürtig ist. Mit der Abwärme heizt Limeco die Faultürme und die Gebäude der Abwasserreinigungsanlage.
Mikroplastik
Rund 93% wird entfernt
2015 überprüfte das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) 28 von 64 Abwasserreinigungsanlagen im Kanton Zürich hinsichtlich Mikroplastik, darunter auch die ARA von Limeco. Im Mittel werden 93% des Mikroplastiks abgetrennt, via Klärschlamm entsorgt und verbrannt. Eine komplette Entfernung von Mikroplastik aus dem Abwasser wird künftig weder technisch und wirtschaftlich machbar sein. Zielführender ist die Elimination am Ort der Entstehung.