Gabriela Kofel

Gabriela Kofel

Leiterin Kommunikation

Dietikon, 11. Januar 2023

Testplanung Limmattaler Energiezentrum

Limeco muss in den nächsten 10 bis 30 Jahren ihre Kehrichtverwertungsanlage und ihre Abwasserreinigungsanlage komplett erneuern. In diesem Rahmen soll das Limmattaler Energiezentrum entstehen. Das komplexe Generationenprojekt soll etappiert umgesetzt werden und einen möglichst grossen Beitrag zur Energie- und Klimawende im Limmattal leisten. Die Planung braucht einen langen Vorlauf: im vergangenen Jahr führte Limeco eine Testplanung durch. Die daraus entstandenen Ideen und Lösungsansätze sind vom 14. bis 24. Januar 2023 in einer Ausstellung in Dietikon zu sehen. Alle involvierten Kreise und die Bevölkerung sind zum Dialog eingeladen.

3 Bilder mit Sicht auf die Reppisch

Visualisierung von Projekten der Testplanung aus östlicher Sicht von der Reppisch

Limeco muss ihre Kehrichtverwertungsanlage (KVA) bis 2034 und ihre Abwasserreinigungsanlage (ARA) bis 2050 erneuern. Die Gründe: das Alter der Anlagen, verschärfte Regulierungen sowie das starke Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft im Limmattal.

Mit der Gesamterneuerung von KVA und ARA will Limeco einen substanziellen Beitrag zur Energie- und Klimawende und zur Versorgungssicherheit im Limmattal leisten, indem sie das Beste aus der Abfallverwertung und der Abwasserreinigung herausholt: saubere Energie in Form von Wärme und Kälte, Strom und Gas. Schon heute heizt Limeco über ihr Fernwärmenetz an die tausend Liegenschaften mit CO2-neutraler Energie.

«Im Verbund funktionieren unsere Anlagen als Multi-Energy-Hub: Intelligent verknüpft und gesteuert sorgen sie dafür, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtige Menge der richtigen Energie in der richtigen Qualität am richtigen Ort zur Verfügung steht», sagt Patrik Feusi, Geschäftsführer von Limeco.

Testplanung als Meilenstein 2022

Ein Meilenstein auf dem Weg zur Gesamterneuerung bildet die Testplanung. Drei interdisziplinäre Teams (siehe Box) erarbeiteten Lösungsansätze für die räumliche, bauliche und logistische Realisierung der Gesamterneuerung. In jedem Team waren Expertinnen und Experten aus Städtebau und Architektur, Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung vertreten. Sparringspartner war ein hochkarätiges Begleitgremium (siehe Box), dem Architektinnen und Architekten sowie Vertreter der Standortgemeinde Dietikon und von Limeco angehörten. Limeco pflegt den Dialog mit ihren acht Trägergemeinden, den Mitarbeitenden, dem Naturschutz, der IG Silbern und dem Kanton. Erstes Ergebnis war das Weissbuch 1, das als Basis diente für die Arbeit der Testplanungs-Teams. Aus deren Lösungsansätzen bildete das Begleitgremium nun eine Synthese, die die Grundlage ist für das Richtprojekt und den Gestaltungsplan.

Synthese: Erkenntnisse aus der Testplanung

«Die Testplanung hat uns einen grossen Schritt weitergebracht», sagt Markus Bircher, Leiter Strategieprojekte bei Limeco. Die drei Teams haben städtebauliche, verkehrliche, betriebliche und raumplanerische Herausforderungen aufgezeigt und Lösungen skizziert. Die wichtigsten Erkenntnisse, an welchen sich die Entwicklung zukünftigen Anlagen orientieren sollen, sind:

Volumina und Höhen

Die zukünftigen Anlagen sollen sich bestmöglich in die Umgebung einbetten. Volumina und Höhen sind möglichst auf die Anforderungen des Natur- und Vogelschutzes auszurichten. Die Staffelung der Gebäudevolumen ist deshalb mit einer ansteigenden Gebäudehöhe von Reppisch und Limmat hin zum Siedlungsgebiet vorzusehen. Mit dieser Höhenentwicklung in Richtung Stadt und Quartier soll der Übergang vom Naturraum zum Siedlungsraum unterstrichen werden. Eine Einteilung der Baukörper in Sockelbereich, Hauptkörper und Dachkrone als architektonischer Ausdruck ist gewünscht. Daraus ergibt sich eine Hügelform mit gebrochenen Silhouetten.

Fassaden und Grünflächen

Alle Fassaden sollen sowohl gegenüber der Natur als auch gegenüber dem Stadtraum gleich hohe Qualitäten aufweisen. Das gilt ebenso für die Dächer: Als fünfte Fassade soll sie als visuell attraktive, teils begehbare Landschaft gestaltet werden, auch weil sie von den umliegenden Hängen des Limmattals sichtbar ist. Die Fassaden sind mit möglichst natürlichen und zirkulären Materialien auszubilden und vogelverträglich zu gestalten. Begehbar sollen auch die überdachten Becken der ARA sein. Als grüne Sockelterrasse dienen sie einerseits als Übergang zum Naturschutzgebiet, andererseits als natürliche Barriere.

Öffentlicher Raum und Verkehr

Vor der neuen KVA soll ein neuer Platz entstehen. Dieser bildet den Anschluss an den öffentlichen Raum von Dietikon und ist eine klare Adresse zur Stadt hin, in angemessener Grösse und mit hoher Aufenthaltsqualität. Die publikumsorientierten Nutzungen wie Recyclinghof, Verwaltung und Besucherzentrum sollen dort platziert werden. Der Betriebsverkehr ist getrennt vom Verkehr der Öffentlichkeit, so dass sich möglichst kein Rückstau im öffentlichen Raum bildet und keine Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmenden entstehen. Dazu zählen auch Fussgängerinnen und Velofahrer. Es besteht die Absicht, den Verkehr zunehmend auf die Schiene zu verlagern.

Ausstellung mit Testplanungsresultaten

Limeco möchte die Limmattaler Bevölkerung in das Generationenprojekt einbeziehen und mit ihr in einen Dialog treten. Dies geschieht in einer multimedialen Ausstellung in Dietikon vom 14. bis am 24. Januar 2023. In diesem Rahmen wird Limeco auch den Dialog mit ihren Trägergemeinden, der Baudirektion des Kantons Zürich, den Naturschutzverbänden, der IG Silbern und den eigenen Mitarbeitenden weiterführen. Die Resultate des Dialogs fliessen sowohl in die Synthese ein, als auch in das Weissbuch 2 und die weitere Entwicklung der Gesamterneuerung. Auf planerischer Ebene sind das Richtprojekt sowie der Gestaltungsplan die nächsten Schritte. Für die Finanzierung der anschliessenden Projektierung und Ausführung werden auf politischer Ebene Abstimmungen in den Trägergemeinden notwendig sein.

Teams und Begleitgremium

Team 1

Architektur/Städtebau: Dürig AG, Zürich
Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH Zürich und München
Subplaner: Oeplan GmbH Altstätten
Verkehrsplanung: Ing. Büro für Verkehrsplanung W. Hüsler AG Zürich

Team 2

Architektur/Städtebau: Salewski Nater Kretz AG Zürich
Landschaftsarchitektur: Robin Winogrond in Zusammenarbeit mit Office of Living Things
Subplaner: TEAMverkehr.zug AG
Verkehrsplanung: Flussbau AG, Zürich, Bern, Luzern

Team 3

Architektur/Städtebau: BAUKUNST mit Rapp Lausanne und Belgien
Landschaftsarchitektur: ECHO Urban Design b.v. (Rotterdam)
Verkehrsplanung: Rapp Trans AG, Zürich

Mitglieder des Begleitgremiums

  • Stefano Kunz (Vorsitz), Präsident des Verwaltungsrats Limeco
  • Anton Kiwic, Verwaltungsrat Limeco
  • Patrik Feusi, Geschäftsführer Limeco
  • Markus Bircher, Leiter Strategieprojekte Limeco
  • Christoph Rothenhöfer, TBF + Partner AG (Moderation)
  • Severin Lüthy, Leiter Stadtplanungsamt Dietikon
  • Kees Christiaanse, KCAP Architects & Planners
  • Erika Fries, Huggenbergerfries AG
  • Maurus Schifferli, Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt AG

Ausstellung zur Testplanung

Limeco möchte die Limmattaler Bevölkerung in das Generationenprojekt für die Erneuerung ihrer Kehrichtverwertungsanlage (KVA) und ihrer Abwasserreinigungsanlage (ARA) einbeziehen. Dazu organisiert sie vom 14. bis 24. Januar 2023 in Dietikon eine öffentliche Ausstellung zur Testplanung Limmattaler Energiezentrum. Besucherinnen und Besucher erfahren mehr über die Stossrichtung des Projekts und welchen Beitrag es zur Energieversorgungssicherheit und zur Klimawende im Limmattal leisten kann. Im Mittelpunkt stehen die Lösungsansätze aus der Testplanung. Die Gedanken und die Meinung der Bevölkerung dazu sind wichtig und können vor Ort eingebracht werden. Sie fliessen in die weitere Planung ein.

Die Ausstellung befindet sich an der Heimstrasse 46 in Dietikon im 4. Stock. Die Öffnungszeiten sind:

  • Samstag, 14. Januar 2023, 14 bis 17 Uhr
  • Sonntag, 15. Januar 2023, 14 bis 17 Uhr
  • Donnerstag, 19. Januar 2023, 19 Uhr (Präsentation und moderierter Dialog)
  • Samstag, 21. Januar 2023, 14 bis 17 Uhr
  • Sonntag, 22. Januar 2023, 14 bis 17 Uhr
  • Dienstag, 24. Januar 2023, 19 Uhr (Präsentation und moderierter Dialog)

Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist während den Öffnungszeiten betreut.